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Songs auf den Leib geschrieben

Artikel vom 26.03.2012 | Zur Quelle

Der Chor Dacapella begeisterte im Kerpener Capitol. Dabei präsentierte die Truppe auch eine neue Altistin: Steffi Thomas. as Publikum lauscht entspannt, swingt mit, gibt sich amüsiert und lacht mitunter auch lauthals. Kerpen - Virtuos nutzen die Sängerinnen und Sänger des Chors „Dacapella“ ihre Stimmen beim Konzert im Kerpener Capitol-Theater. Das Publikum lauscht entspannt, swingt mit, gibt sich amüsiert und lacht mitunter auch lauthals. Denn neben der Präsentation der Lieder auf hohem Niveau liefern die acht Musiker auch überaus lustige Inhalte. Zum Beispiel dann, wenn bekannte englische Hits „op Kölsch“ umgedichtet werden. So wird aus dem Titel „Afrodisiac“ eben „Aphrodisiakum“. Darin trinkt die Dame des Herzens von dem Wein, den er erst am Morgen dekantierte, schon das vierte Glas und muss dann beim Auflegen der französischen Chansons gleich mal kotzen. Egal, trotzdem beginnt die Zeit der Zärtlichkeit. Geplant ist geplant. Das sanfte, von Paola einst so einfühlsam vorgetragene Lied „Blue Bayou“ wird zu „Kuh-Ragout“. „Ich esse jeden Tag, weil ich es mag, mein Kuh-Ragout – Schubidu.“ Kyrie, Sun of a Preacher Man, Last Unicorn – legendäre Pophits werden intoniert. Ganz ohne Gaukelei und Ulk. Wunderschön hört sich das, dicht und vielfältig. Auch ohne Instrumente tönt es orchestral. Dabei übernehmen einige Sänger die Melodie, andere die rhythmische und harmonische Begleitung. Es offenbart sich die gute Arbeit von Bodo Gellrich, der seit zehn Jahren für die Gruppe arrangiert und die Stimmlagen und das Vermögen seiner Mitstreiter offenbar gut kennt. 

Die Songs sind den Protagonisten sozusagen auf den Leib geschrieben. Dass sie seit der Betreuung durch Gellrich auch nicht mehr wie die Printen im Regal stünden, sondern sich locker bewegten, sei ein schöner Nebeneffekt, ist zu hören. Dacapella präsentiert dann auch die neue Altistin, Steffi Thomas. Bodo Gellrich und Sven Bayer, beide Bass, die Tenöre Thomas Kümpel und Walter Schaaf, die Sopranistinnen Uschi Steven und Jennie Menzel sowie die beiden Altistinnen Renate Spindler und Steffi Thomas nehmen keinen Gesangsunterricht. Das ist kaum zu glauben. „Ist aber wirklich so“, sagt Heike Kümpel, die hinter den Kulissen wirkt. Sie probten einmal in der Woche, bekämen ihre Stimmen per Computer zugeschickt und übten dann. Offenbar ist das eine erfolgreiche Methode: Immerhin belegten sie 2010 und 2007 den ersten Platz beim A-capella-Contest in Nordrhein-Westfalen in der Kategorie Pop/Semiprofessionell und 2006 den ersten Platz bei der Wise-Guys-Afterglow-Challenge.