Kerpen - Schon eine Art Heimspiel hatten die acht Sänger und Sängerinnen der A-capella-Formation „Dacapella“ im Kerpener Capitol-Theater. Das sei mit seinen nostalgischen Sesseln, den Tischlämpchen und schweren Wandvorhängen einer der schönsten Kulturstätten im Kreis, lobte Tenor Thomas Kümpel: „Wir spielen deshalb immer wieder gerne hier und haben schöne Abend.“ Da sich im Kinosaal auch gleich eine lange Theke befindet, brauchte die Gesangsformation für das Black-Fööss-Sauflied „Polizeistund“ auch keine Requisiten mitzubringen. Sie konnte sich gleich im Rücken des Publikums an die Theke setzen und dort die Auseinandersetzung eines Wirtes mit seinen renitenten Gästen, die einfach nicht nach Hause wollen, nachspielen und -singen. Der Beitrag war schon die dritte Zugabe des Abends, der eine Mischung aus alten und neuen Dacapella-Stücken bot. Das aus Jennie Menzel, Uschi Steven, UIrike Trost, Renate Spindler, Walter Schaaf, Thomas Kümpel und Bodo Gellrich bestehende Ensemble ließ sich musikalisch wieder auf keine Stilrichtung festlegen: Ob kölsches Liedgut, spanische Balladen oder gut arrangierte Coverversionen bekannter Popsongs wie Adriano Celentanos „Una festa sui prati“ oder Stings „Englishman in New York“ - Dacapella bewies, dass sich die Lieder auch ohne Keyboard, Schlagzeug und Gitarren alleine mit gut geölten Stimmbändern unterhaltsam darbieten lassen.
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Theke passte gut ins Programm
Artikel vom 20.03.2009
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Die süffisante, heiter bewegte Moderation tat ein Übriges zu einem gelungenen Abend: Etwa, wenn das Publikum vor dem Opern-Medley aufgeordert wird, doch mal ein ernstes Gesicht zu machen, oder sich ein Besucher auf die Frage »Wissen Sie was ein Macho ist?“ mit „Ja ich“ lauthals zu Wort meldete.
Gelegenheit zum Mitmachen bekam das rund 200-köpfige Auditorium auch bei der „Blues-Brothers-Nummer „Minnie the Moocher“, wo es den Refrain immer wieder als Echo mitsingen durfte, und beim heiteren Erkennungsraten öffentlich-rechtlicher Fernsehmelodien.
Beim textlich leicht veränderten Ärzte-Hit „Junge“ konnten sich die Chormitglieder schließlich selber auf die Schippe nehmen. Angeblich sei man sich über die Produktion der eigene CD „Popcorn“ über den einen oder anderen falschen Ton in die Haare geraten: Ein Psychologe habe der Band deshalb „Spaß-Punk“ zum Abreagieren empfohlen. Das machte auch dem Publikum Spaß.